Kommunalpolitisches Forum zum Gesundheitszentrum Spaichingen

5. Juni 2024 um 19.00 Uhr - Aula Gymnasium Spaichingen

Kommunen gefordert, aber auch manchmal überfordert?

Spaichingen leidet unter gravierendem Ärztemangel. Ist die Stadt da machtlos? Es gibt Beispiele, wie es doch geht!

Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ist Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Sie hat die Aufgabe und Pflicht, dafür zu sorgen, dass weder eine Über- noch eine Unterversorgung besteht. Sehr wachsam wird das auch von den Kassen beobachtet, die höhere Krankheitskosten befürchten. Der Sicherstellungsauftrag der KV wird von den ärztlichen Standesorganisationen mit Zähnen und Klauen verteidigt. Entscheidendes Organ ist der „Zulassungsausschuss“, in dem Kassenvertreter und Ärzte vertreten sind, die Ärztevertreter aber die Mehrheit haben. Der „Versorgungsgrad“ durch die unterschiedlichen Arztgruppen ist dabei oberste Richtschnur. Dieser ist regional durch die Ärztevertretung und die Kassen festgelegt.

Was können hier denn aber noch die Kommunen oder der Landkreis erreichen? Immerhin ist bekannt und offiziell anerkannt, dass die (haus-)ärztliche Versorgung hier miserabel ist. Für Abhilfe gibt es viele Beispiele. So hat in den letzten Jahren die DonauDocs-Initiative mit sehr großer Unterstützung durch die Stadt Tuttlingen (!) und die dortige Industrie erreicht, dass zwar inzwischen nicht mehr Ärztinnen und Ärzte im Landkreis niedergelassen sind, die Verteilung der Niederlassungen in den letzten Jahren aber eindeutig in Richtung Tuttlingen und Donautal gegangen ist. Dort ist inzwischen der Altersdurchschnitt der niedergelassenen Hausärzte messbar niedriger als im nördlichen Landkreis, wo sehr viele Hausärzte inzwischen über 60 Jahre alt und kurz vor dem Ruhestand sind.

Andere Gemeinden sind auch auf weitere gute Ideen gekommen. So hat die Gemeinde Rietheim-Weilheim, nachdem es ihr nicht gelungen ist, einen Praxisnachfolger zu finden, mit Unterstützung durch die örtliche private Ewald-Marquardt-Stiftung ein Pilotprojekt gestartet, mittels Shuttle-Service Patienten in die Arztpraxis in der Nachbargemeinde zu bringen. Mit Unterstützung durch die Industrie wurde in Bubsheim ein Medizinisches Versorgungszentrum gegründet, in dem inzwischen eine aus Spaichingen abgewanderte Hausärztin praktiziert. In anderen Regionen gibt es ähnliche erfolgreiche Beispiele.

Es geht also! Warum nicht auch bei uns in Spaichingen und im nördlichen Landkreis? Hier sind Initiative, Unterstützung durch die Kommune (Gemeinderäte, Bürgermeister!) und die Industrie gefragt. Immerhin sind wir prinzipiell keine arme Kommune!

Kommen Sie zum Kommunalpolitischen Forum zum Gesundheitszentrum und zur ärztlichen und pflegerischen Versorgung in Spaichingen am, 5. Juni 2024 um 19.00 Uhr ins Gymnasium! Vertreter der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen werden Rede und Antwort stehen.

 

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